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Main page » In the Press » Marisch-Englisches Wörterbuch veröffentlicht |
Das Marisch-Englische Wörterbuch der Universität Wien wurde heute öffentlich präsentiert. Mit seinen 42 561 Einträgen, 82 742 Untereinträgen und Beispielsätzen, unter diesen auch 10 749 Phrasen, stellt diese Ressource die bei weitem größte englischsprachige Ressource über eine finno-ugrische Sprache Russlands dar. Tatsächlich ist uns auch für keine nicht-finno-ugrische Minderheitensprache Russlands eine vergleichbare Ressource bekannt. Wir hätten uns sicher gefreut, wenn wir bei unseren Studien der marischen Sprache Zugriff auf ein solches Wörterbuch gehabt hätten.
Das Wörterbuch wurde unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht. Diese gibt Benützerinnen und Benützern das Recht, das Wörterbuch beliebig zu vervielfältigen und modifizieren, sofern wir als Quelle angegeben werden. Geldgeber unseres Unternehmens war der österreichische Wissenschaftsfonds FWF (Stipendium P22786-G20), unser Projekt begann am 1. Jänner 2011 und dauerte drei Jahre. Timothy Riese und Jeremy Bradley, zwei an der Abteilung Finno-Ugristik der Universität Wien angestellte englische Muttersprachler, arbeiteten mit Elina Guseva, einer marischen Sprachwissenschaftlerin an der Marischen Staatlichen Universität in Joschkar-Ola, an dieser Ressource.
Primäres Ziel unseres Wörterbuches ist es, die moderne Literatursprache abzudecken. Da es primär von englischen Muttersprachlern kompiliert wurde, ist es von seiner Natur her mehr den Bedürfnissen einer englischsprachigen Zielgruppe als einer marischsprachigen Zielgruppe zugeschneidert. Nichtsdestotrotz erhoffen wir uns einen Nutzer unserer Arbeit für die marische Gemeinschaft, und dass unser Wörterbuch nicht nur für englischsprachige Lernende des Marischen, sondern auch für marischsprachige Lernende des Englischen, von Wert sein wird.
Einige Funktionalitäten unseres Wörterbuches werden primär für Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler von Bedeutung sein: etwa die Möglichkeit, Einträge in Transkription anzeigen zu lassen – sei es im Uralischen Phonetischem Alphabet, (UPA), oder im Internationalen Phonetischem Alphabet (IPA).
Da Sprache sich ständig verändert, ist die Arbeit eines Lexikographen nie zuende. Egal wie gründlich wir im Erstellen dieser Ressource waren, und egal wie aktuell wir sie derzeit einschätzen, es ist nicht zu vermeiden, dass über die kommenden Jahre diverse Defizite erscheinen werden. Um uns die Gelegenheit zu geben, diese möglichst schnell zu entfernen, haben wir eine Feedbackfunktion in unsere Software integriert. Mit dieser können Benützerinnen und Benützer uns effizient über alles, was ihnen in Einträgen nicht als optimal erscheint, informieren.
Derzeit deckt unser Wörterbuch nur den dominanten Literaturstandard ab. In den kommenden Jahren werden wir ein Plug-in erstellen, mit welchem unser Wörterbuch auch für den zweiten Literaturstandard, das Bergmarische, benützt werden kann. Diese Ergänzung wird bis 2017 veröffentlicht werden, und wird mit einem Fördergeld der finnischen Kone-Stiftung erstellt.
Die öffentliche Präsentation unseres Wörterbuches passierte im Rahmen der Marischen Sommeruniversität in Joschkar-Ola, zu welcher Jeremy Bradley mit einer Gruppe wiener Studierende angereist war. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sommeruniversität verwenden das Wörterbuch schon jetzt extensiv.
The Mari Web Project is primarily based at the Department of Finno-Ugric Studies at the University of Vienna. The Mari-English Dictionary was funded by the Austrian Science Fund (FWF): P22786-G20. The second stage of the project is being funded by the Kone Foundation: The Mari Web Project: Phase 2. Some of our work is carried out at the Institute of Finno-Ugric and Uralic Studies at the Ludwig Maximilian University of Munich. | ||
Last update: 11 September 2024 Accessibility statement (German) |